HOW WILL YOU ASCERTAIN TIME?

Den vierzehn Positionen folgend, die in der Ausstellungskomponente von HOW WILL YOU ASCERTAIN TIME? gezeigt werden, setzt das zweitägige INVOCATIONS-Programm die Reflexion über die Verhandlung und die zahlreichen Facetten des Wartens fort und erweitert es durch Gespräche und Performances. Das Nachdenken über und mit den wartenden Öffentlichkeiten – zu denen Staatenlose, Kulturschaffende, Migrant:innen der dritten Generation, Entscheidungsträger:innen zu Fragen der Infrastruktur, Anwält:innen, Künstler:innen, Aktivist:innen und Wissenschaftler:innen zählen – soll einen Raum schaffen, der das Tempo der peripheren Zeit versteht und sich darauf einstellt.

HOW WILL YOU ASCERTAIN TIME?denkt über das Warten nach. Dabei stützt es sich auf Sharhram Khosravis Werk und schlägt vor, die Zeit durch das Prisma des Wartens zu betrachten. Warten ist eine nicht-lineare Erfahrung von Zeit, die selbst weder Anfang noch Ende hat. Warten ist ein Zustand, der an der Peripherie der kolonialen Zeit liegt, die als Mechanismus zur Ausübung von Autorität aufgezwungen und in die Länge gezogen wurde. Dabei wird Zeit zu einem Konstrukt und Wert des Imperiums, der von seinen Untertanen befolgt werden soll. So wird das Warten zu einem politischen Zustand, der tief in die Psyche eingreift und von denen, die unweigerlich zu dessen Opfern werden, emotional und physisch empfunden wird. Wie jede andere politische Bedingungen wird auch Warten von jedem Körper, jeder Klasse und jeder race anders erlebt.