Invocations: 
UNITED SCREENS.
ON CINEMA BEYOND THE BORDERS OF THE SCREEN

Im Rahmen von Edit Film Culture!, eröffnet UNITED SCREENS das ersten Kapitel eines langfristig angelegten Forschungsprojekts mit Ausstellungen, Symposien, Interviews etc., das unterschiedliche Filmkulturen betrachtet und die Möglichkeit eines dezentralisierten Ökosystems für Kino und Filmdistribution durch neue Technologien erforscht. 

SAVVY Contemporary veranstaltet an zwei Abenden im Juli INVOCATIONS zu diesem Projekt mit Screenings und moderierten Talks, die globale Filmkulturen aufzeigen und gleichzeitig die dominante (Deutsche) Filmkultur in Frage stellen. Nach dem ersten Teil der Invocations unter dem Titel COMING SOON TO YOUR SCREENS: On Archives, Legacies and New Waves of Sudanese Cinema, in Kooperation mit dem Arsenal Institut für Film und Videokunst, lädt SAVVY Contemporary zu einem zweiten diskursiven Abend ein. Oliver Hardt, Amelia Umuhire und Verena von Stackelberg sind drei Vertreter*innen der deutschen Filmindustrie im Bereich Regie, Produktion und Programmierung, aber sie arbeiten an den Rändern der deutschen Filmkultur. Mit ihnen diskutieren wir, wie sie dazu gekommen sind, aus freien Stücken oder in Folge von Diskriminierung, diese Nischen zu besetzen und welche Perspektiven ihnen dies eröffnet. 

OLIVER HARDT ist Regisseur und Filmemacher mit Sitz in Frankfurt am Main. In seinen Dokumentarfilmen verhandelt er schwarze Geschichte und Kultur mit einem starken Schwerpunkt auf Architektur, Design und zeitgenössischer Kunst. Zu seinen international renommierten Dokumentarfilmen gehört unter anderem „Black Deutschland“, die erste filmische Untersuchung des Lebens von schwarzen Menschen in Deutschland; „Die Vereinigten Staaten von Hoodoo“, eine Roadmovie zu den spirituellen Wurzeln der afroamerikanischen Kultur; „David Adjaye - Collaborations“, ein intimes Portrait des ghanaisch-britischen Stararchitekten durch die Augen seiner Freunde, Mitarbeiter und Kunden; und zuletzt „The Black Museum“, eine Fernsehdokumentation für Arte über das neue National Museum of African American History and Culture in Washington DC. Sein Film „The Black Museum“ ist bis zum 16.07.2018 auf arte.tv verfügbar.

AMELIA UMUHIRE wurde in Ruanda geboren, wuchs am Niederrhein auf und arbeitet heute als Regisseurin und Autorin in Berlin und Kigali. 2015 veröffentlichte sie die Webserie "Polyglot", die mit mehreren deutschen und internationalen Preisen ausgezeichnet wurde. Ihr Kurzfilm "Mugabo" (Ruanda / 2017) wurde u.a. auf dem MOCA Los Angeles, MCA Chicago und dem Internationalen Filmfestival Rotterdam gezeigt. Er erhielt auch eine Auszeichnung für den besten experimentellen Film beim Blackstar Festival 2017 in Philadelphia. Amelia Umuhire ist Autorin und Leiterin des von Deutschlandfunk Kultur in Auftrag gegebenen und produzierten Radiobeitrags "Vaterland".

VERENA VON STACKELBERG ist Gründerin und Geschäftsführerin des Independent-Kinos Wolf Kino in Berlin. Sie hat in Filmausstellungen, im Filmverleih und für Filmfestivals gearbeitet, unter anderem bei Curzon Cinemas, der Filmgalerie 451, dem Cambridge Film Festival und der Berlinale. Als sie beschloss, das Wolf Kino zu gründen, war es ihr Traum, einen Ort zu schaffen, der einen kritischen Austausch zwischen Filmemacher*innen und Filmliebhaber*innen sowie zwischen der Nachbarschaft und der internationalen Filmgemeinschaft schafft.