MBÔONGI. Heimliche Schüchternheit
STORY-TELLING in wort, BILD, musik & film
28.04.2023 19:30
Mit Mikuisa und S.R. Kovo N'Sondé
Sprache Die Veranstaltung findet auf Französisch und Deutsch statt
FREIER EINTRITT Spenden erwünscht
BESUCH SAVVY ist mit dem Rollstuhl zugänglich
FILM
Kurzer Ausschnitt aus Le Maitre Ignorant: Commentaires (Der unwissende Lehrmeister: Kommentare), 71 Min, 2011, (Französisch mit deutschen Untertiteln) – ein Film von Jordane Maurs über Autorität, Bildung und Spracherwerb mit u. A. Simon N'Sondé „Wapiti“.
Kurzfilm Muana Mbisi na Ngando, 15 Min (auf Lingala mit französischen Untertiteln): Film von Stefanie Plattner, erzählt von Bosco Ekani und den Schüler:innen der Sanza Mobimba School in Mbomo, Congo-Mfoa.
ERZÄHLUNGEN
S.R. Kovo N'Sondé & Mikuisa erzählen uns Geschichten auf Französisch und Deutsch, mit und durch Lieder auf Kikongo.
Wir laden Euch herzlich ein zu einem Abend, an dem wir Geschichten in Musik und Wort und Film spinnen, Organisiert wird die Veranstaltung von Philosoph, Geschichtenerzähler und Hip-Hop-MC S.R. Kovo N'Sondé im Rahmen der ersten Woche für kongolesische Kultur in Berlin und Brandenburg. Er wird das Publikations- und Ausstellungsprojekt Congo Tales vorstellen, das sich mit der Frage beschäftigt, wie Geschichten erzählt werden und wie die mündliche Tradition der Weitergabe von Geschichten und kulturellen Praktiken einen Eckpfeiler kultureller Gemeinschaften bildet.
Dieser Abend ist eine Geste, die an das Erbe von Chief Wapiti, Simon N'Sondé (1935–2020), erinnert, der Maler, Töpfer und Geschichtenerzähler war. Als Künstler, der sich mit den prekären sozialen Bedingungen für Künstler:innen beschäftigte, förderte er die Vielfalt von Formen und kulturellen Identitäten in seinem eigenen kreativen Prozess.
Er inspirierte seine Kinder und Enkelkinder und gab dieser generationenübergreifenden Dynamik einen eigenen Namen: Creatio_N'Sondé. Er ist das verbindende Element dieser Veranstlatung, bei der wir die Koongo-Begriffe Nkisi und Mboongi (der Ort und der Moment, and und in dem Traditionen weitergegeben wurden und werden) teilen. Nach seiner Rückkehr aus China im Jahr 1967 war er davon überzeugt, dass sich die junge Nation auf die Vielfalt ihrer Bevölkerung stützen muss, und richtete die beiden einzigen kongolesischen Kulturwochen in Brazza-Mfoa aus. Kulturelle Interaktion, mündliche Überlieferung und Modernität waren das Credo seiner Generation, der Generation der Unabhängigkeitspioniere. Sie haben das Konzept der kongolesischen Tradition-Moderne aufgebaut und gefördert, auf das sich auch heute noch viele kongolesische Künstler:innen berufen. 2018, genau 50 Jahre nach dem letzten Mal, dass diese Veranstaltung in Zentralafrika stattfand, war das CCAV Gastgeber der Weltpremiere von Congo Tales. Told by the People of Mbomo, in Brazza'Mfoa. Mbomo liegt im "grünen Herzen" Afrikas, das den unersättlichen und brutalen Appetit des deutschen und französischen Kolonialismus anzog.
Photo Von Pieter Henket, für das Projekt Congo Tales. Told by the People of Mbomo