Mit FOR THE PHOENIX TO FIND ITS FORM IN US: BULLETINS ZU RESTITUTION, REHABILITIERUNG UND ENTSCHÄDIGUNG erforscht SAVVY Contemporary die Verflechtung der drei Schlüsselthemen Restitution, Rehabilitierung und Entschädigung als Möglichkeit, über bloße Rückgabe hinauszugehen. In dieser Publikation wird gemeinsam mit Künstler*innen, Schriftsteller*innen, sowie anderen Intellektuellen und Aktivist*innen über verschiedene Vorstellungen von Restitution nachgedacht – nicht nur der Subjekte/Objekte, die Gemeinschaften und Orten weggenommen wurden, sondern auch der Gemeinschaften und Orte, die in einem Zustand kultureller und psychologischer Entbehrung existieren mussten. Die Konsequenz daraus ist, jede Form der Wiederherstellung als eine Möglichkeit der Reintegration und Rehabilitation zu denken. Dabei muss berücksichtigt werden, dass Wesen, die einst heraus- und weggenommen wurden, wieder in Systemen unterzubringen sind, die sowohl zeitliche als auch räumliche Veränderungen erfahren haben.

Durchs Buch geblättert: 

Die Publikationen in der Reihe SAVVY Books reflektieren und dokumentieren die Aktivitäten und erweitern die Forschungs-, Diskurs-, Performance- und Kurationsprojekte von S A V V Y Contemporary. SAVVY Books zielt darauf ab, die epistemologische Vielfalt zu fördern in Einklang mit Boaventura de Sousa Santos Feststellung, dass „ein anderes Wissen möglich ist“. Indem wir die Grenzen und Fehler der akademischen Disziplinen anerkennen und für Prozesse des Verlernens eintreten, schaffen wir eine Plattform, die außerdisziplinäres Wissen bestärkt und unterstützen das Denken und Schreiben von Autor*innen, Künstler*innen, Philosoph*innen, Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen, deren Praktiken westliche Erkenntnistheorien in Frage stellen und sich mit epistemischen Systemen aus Afrika und der afrikanischen Diaspora, dem asiatisch-pazifischen Raum, dem Nahen Osten und Lateinamerika befassen.

Diese Reihe vereint  S A V V Y Contemporary und Archive Books in einer Zusammenarbeit, die auf dem geteilten Interesse an einer Vielzahl von Wissen jenseits des westlichen Kanons beruht. Gemeinsam verschreiben wir uns der Förderung von kritischen Diskussionen und dem Aufbau von neuen Kooperationen und Koalitionen. Wir betrachten die Bücher in dieser Reihe als „Grenzgebiete“, um einen Ausdruck der Chicana-Poetin und Feministin Gloria Anzaldúa zu verwenden, womit wir Räume meinen, in denen „eine neue Geschichte zur Erklärung der Welt und unserer Teilnahme daran“ erarbeitet und erzählt werden kann; Räume, in denen epistemologischer Ungehorsam (Walter Mignolo) und abweichendes Denken ausgeübt werden können.