RIR PRA NÃO CHORAR :: LAUGH SO YOU DON’T CRY

Workshop-Eindrücke von Matthew Hansen
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Comedy im Zirkus des Spätkapitalismus

In Anlehnung an das Lied "Preciso Me Encontrar" des Komponisten Candeia untersucht Naya de Souza an diesem Abend mit Lecture-Performance, Workshop und Open Mic  das Meduim Comedy als Sprache, Medium und Technologie zur Navigation des Spektakels oder „Zirkus“ des Spätkapitalismus. Angesichts der gegenwärtigen Dystopie vertritt Naya de Souza die Ansicht, dass nichts die Wahrheit deutlicher offenbart als echtes Lachen, da es zeigt, wer wir wirklich sind. In soziopolitischen und künstlerischen Kontexten wird Comedy zu einem Werkzeug der ontologischen Störung, das den Raum auf eine Weise teilt, die es den Zuschauenden unmöglich macht, ihre eigenen Vorurteile und Voreingenommenheiten zu verbergen. 

Für Naya ist Comedy eine Sprache der Macht, und Stand-up trägt das Erbe populärer Unterhaltungstraditionen des späten 19. Jahrhunderts in sich, wie z. B. Vaudeville, Stump-Speech-Monologe aus Minstrel-Shows, Dime-Museen, Konzertsalons, Freak-Shows, Varieté- und Medizin-Shows, amerikanischer Burlesque, englischer Music Halls, Zirkusclown-Possen, Chautauqua-Versammlungen und humoristische Monologe – die ursprünglich dazu dienten, Schwarze, indigene, behinderte und LGBTIQ+-Menschen lächerlich zu machen. 

Wenn also nun an einem langen Kabel der Geschichte gezogen wird, das an ein Mikrofon angeschlossen ist, das von einer Person gehalten wird, deren bloße Existenz historisch gesehen die Pointe des Witzes war, gelingt es der Comedy die Machtdynamik zu verschieben, so dass die unterdrückte Person Freude und Euphorie erlebt, während die Unterdrückende Verwirrung und Unbehagen erfährt und die Unfähigkeit offenbart, als Gruppe, als Stereotyp oder als Problem angesprochen zu werden.

Mit vollem Bauch lacht es sich besser, deshalb bereiten Naya und Lynhan vom SAVVY-Team ein köstliches Essen für uns zu, das wir gemeinsam genießen können. 

NAYA DE SOUZAwurde 1991 in der Caatinga-Region in Brasilien geboren. Ihre Arbeit unter Alter-Egos wie „LUX VENÉREA“ und „@Bundaskanzlerin“ bewegt sich zwischen Performancekunst, Comedy/Stand-up und Kochen. Seit 2016 lebt Naya in Berlin und hat die Kulturszene mit ihren multimedialen Kabarett-Performances und politisch aufgeladenen Stand-Up-Sets für sich gewonnen.

Ihre Arbeiten wurden u.a. im Haus der Kulturen der Welt, Hebbel Am Ufer, Kampnagel, Martin Gropius Bau, Gorki Theater, Kammerspiele München, Belvedere Theater Wien, CCBA Barcelona, Deichtorhallen Hamburg und WORM Rotterdam gezeigt.

Sie war auch auf renommierten Festivals wie Primavera Sound PRO, Berlin Art Week und WienWoche zu sehen. In Anerkennung ihrer Beiträge wurde sie mit dem TAG DER CLUBKULTUR Preis 2023 ausgezeichnet und war als Finalistin für den Berliner Kunstpreis 2022 nominiert.