Desacta.
GEGENFORMELN ZUR ENTWIRRUNG VON 140 JAHREN BERLINER AFRIKA-KONFERENZ

Ausstellungsansicht | Foto: Marvin Systermans
Ausstellungsansicht | Foto: Marvin Systermans
Ausstellungsansicht | Foto: Marvin Systermans
Ausstellungsansicht | Foto: Marvin Systermans
Ausstellungsansicht | Foto: Marvin Systermans
Ausstellungsansicht | Foto: Marvin Systermans
Ausstellungsansicht | Foto: Marvin Systermans
Ausstellungsansicht | Foto: Marvin Systermans
Installation von Denise Ferreira da Silva & Valentina Desideri | Foto: Marvin Systermans
Installation von Denise Ferreira da Silva & Valentina Desideri | Foto: Marvin Systermans
Gaben der Community aus Malafo | Foto: Marvin Systermans
Gaben der Community aus Malafo | Foto: Marvin Systermans
Installation von Dicky Takndare | Foto: Marvin Systermans
Installation von Dicky Takndare | Foto: Marvin Systermans
Installation von Neusa Trovoada | Foto: Marvin Systermans
Installation von Neusa Trovoada | Foto: Marvin Systermans
Installation von Ange Dakouo | Foto: Marvin Systermans
Installation von Ange Dakouo | Foto: Marvin Systermans

Neunzehn Männer, geologische Untersuchungen, eine Karte des afrikanischen Kontinents, zu viele Informationen und noch viel mehr Unwissenheit über die Geheimnisse der Ressourcen der Erde. Die Jahre 2024 und 2025 stehen im Zeichen des 140 Jahre langen Echos der Berliner Konferenz, bei der Afrika von den westlichen Kolonialmächten zerstückelt und aufgeschnitten wurde.

Die Konferenz ist eine unter vielen Manifestationen des europäischen Projekts, die drei Cs –  Christianity, Commerce and Civilisation (Christentum, Handel und Zivilisation) – nach Afrika zu bringen und damit den Grundstein für die koloniale Ausbeutung des Kontinents zu legen. Die von Europa entwickelten wirtschaftlichen, militärischen und religiösen Infrastrukturen führten nicht nur Bibel und Gewehre ein, sondern auch eine eigene christliche Mythologie, die ein völlig anderes Verständnis der Beziehung des Menschen zur Natur vermittelte. Sie sprachen von einem Gott, der ihnen befahl: "macht Euch die Erde untertan", "waltet über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über alles Lebendige, das sich regt auf der Erde" (Altes Testament, Genesis 1:28). Die entheiligte Natur ist eine europäische Vorstellung, die in den Dienst der europäischen Ziele der Beherrschung, Unterwerfung und Entmenschlichung gestellt wurde.

DESACTA (unact /untie) ist ein Laboratorium für Gegenformeln gegen begangene Ungerechtigkeiten und eine Untersuchung von Ideologie und Wurzeln der fortwährenden Bemühungen des Westens, die Erde und ihre Bestandteile zu entsakralisieren, um einen heimtückischen Extraktivismus zu verfolgen. Das Projekt ist an zwei Orten verankert: in Berlin (Deutschland), dem Sitz der Macht und dem Ort der Konferenz, und in Malafo (Guinea-Bissau), das von der Kraft des Widerstands gegen den europäischen Kolonialismus angetrieben wird und eines der Länder ist, das militärisch einen antikolonialen Krieg in Afrika gewonnen hat. Unter Verwendung ritueller und magischer Traditionen wird DESACTA entzauberte Rohmaterialien als klangliche, intellektuelle, performative, gemeinschaftliche und spirituelle Dienste für antikoloniale Fürsorge und Heilung zwischen diesen beiden Orten wiederverzaubern.

Die Realisierung des Projekts findet in fünf Akten statt. Die Ausstellungskomponente lädt kreative Praktiker:innen – Künstler:innen, Wissenschaftler:innen, Heiler:innen, Musiker:innen, Älteste verschiedener Gemeinschaften und Umweltschützer:innen – ein, eine Reihe von Gaben aus ihrer (künstlerischen) Arbeit und Forschung als Antwort auf die vorgeschlagene Anrufung auszustellen. Auf diese Weise wird die Ausstellung wie ein Altar inszeniert, auf dem Pflanzen, Mineralien und Archivmaterial (in Form von Film, Ton, Druckerzeugnissen, Ressourcenobjekten usw.) angeboten werden. Dieser Altar wird als Ausgangspunkt für die folgenden Akte der Durchführung von Gegenritualen dienen, die wir Sublimierungen/Wiederverzauberungen nennen.
 

ASSEMBLY OF RESOURCES – Arbeiten von Studierenden und Absolvent:innen der HfG Karlsruhe | Foto: Marvin Systermans
ASSEMBLY OF RESOURCES – Arbeiten von Studierenden und Absolvent:innen der HfG Karlsruhe | Foto: Marvin Systermans
Kupferskulpturen von Sammy Baloji | Foto: Marvin Systermans
Kupferskulpturen von Sammy Baloji | Foto: Marvin Systermans
Film von Sammy Baloji | Foto: Marvin Systermans
Film von Sammy Baloji | Foto: Marvin Systermans
Drucke von Aline Baiana | Foto: Marvin Systermans
Drucke von Aline Baiana | Foto: Marvin Systermans
Installation von Kathleen Bomani | Foto: Marvin Systermans
Installation von Kathleen Bomani | Foto: Marvin Systermans
Ausstellungsansicht | Photo: Marvin Systermans
Ausstellungsansicht | Photo: Marvin Systermans
Film von Filipa César | Photo: Marvin Systermans
Film von Filipa César | Photo: Marvin Systermans
Installation von M. NourbeSe Philip | Foto: Marvin Systermans
Installation von M. NourbeSe Philip | Foto: Marvin Systermans
Film von Hassan Darsi | Foto: Marvin Systermans
Film von Hassan Darsi | Foto: Marvin Systermans