Reflekt RESIDENCY

PRÄSENTATION 22.11.2025 15:00
Mit Sukma Smita
Sprache Die Veranstaltung findet auf Englisch statt
FREIER EINTRITT Spenden erwünscht
BESUCH SAVVY ist mit dem Rollstuhl zugänglich
Während ihres Aufenthalts bei SAVVY im Rahmen des REFLEKT-Residenzprogramms erkundete Sukma Smita die Stadt als lebendiges Archiv der Druckkultur. Anhand von Plakaten, Flyern, Aufklebern und öffentlichen Aushängen untersuchte sie, wie Ideen, Sehnsüchte und Ideologien im urbanen Raum zirkulieren und wie verschiedene Akteur:innen – von Regierungsstellen bis hin zu Basisgruppen – oft dieselben Botschaften auf sich überschneidende und manchmal widersprüchliche Weise für sich nutzen.
Ausgehend von ihrer Arbeit mit Krack Studio positioniert Sukma Druckerzeugnisse nicht nur als künstlerisches Medium, sondern auch als zivilgesellschaftliche Technologie: als Werkzeug für Gemeinschaften, um zu kommunizieren, zu diskutieren und sich alternative Zukunftsszenarien vorzustellen. In Berlin beobachtete Sukma, wie Druckerzeugnisse über die reine Informationsvermittlung hinausgehen und mit Gesten, Routinen und alltäglichen Begegnungen interagieren – und so die Art und Weise prägen, wie die Stadt gelesen, erinnert und erlebt wird.
Für ihre Abschlusspräsentation „A Bite of Berlin: Digesting the City in Print” lädt uns Sukma zu einer Nachmittagsveranstaltung ein, die Lesung, Reflexion und Verdauen miteinander verbindet. Die Gäste hören Auszüge aus Feldnotizen und Beobachtungen, während sie Kuchen und Kekse genießen, die mit Fragmenten der Druckkultur der Stadt bedruckt sind. Dieses Zusammenspiel von Lesen und Schmecken verwandelt die Beobachtung der Stadt in eine sinnliche, partizipative Erfahrung. Die Veranstaltung endet mit einer „Nachgeschmack”-Diskussion, die zum Nachdenken darüber anregt, wie visuelle, umgangssprachliche und flüchtige Botschaften durch Städte und den Alltag zirkulieren.
Mit „A Bite of Berlin: Digesting the City in Print” lädt uns Sukmas Arbeit dazu ein, innezuhalten, aufmerksam zu sein und die Stadt nicht nur als einen Raum aus Bildern und Texten zu betrachten, sondern als eine gemeinsame, verkörperte Erfahrung, in der Ideen in kleinen, alltäglichen Gesten aufgenommen, hinterfragt und verkostet werden.
SUKMA SMITA ist Kulturarbeiterin und Kunstmanagerin in Yogyakarta, Indonesien. Ausgehend von ihrer eigenen Position im Kultursektor konzentriert sich ihre Forschung auf die Arbeitsbedingungen von Kunstschaffenden und die ethischen Ökonomie, die der künstlerischen Produktion zugrunde liegt, insbesondere im Rahmen von Festivals, Institutionen und Kollektiven. Sie ist Mitbegründerin und Programmdirektorin von Krack Studio, einem Kollektiv für Druckgrafik, das sich mit politischer Druckkultur, Verlagswesen und kollaborativer Produktion im asiatisch-pazifischen Raum beschäftigt. Zusammen mit Krack untersucht Sukma, wie der Druck nicht nur als künstlerisches Medium fungiert, sondern auch als Technologie der Zivilgesellschaft, mit der Bestrebungen, Alltagsideologien und Gegennarrative durch alltägliche, populäre Formen wie Flyer, Plakate, Aufkleber und Basisveröffentlichungen verbreitet werden. Ihre derzeitige Untersuchung betrachtet Druckerzeugnisse als Linse, durch die sich städtischer Wandel, informelle Diplomatie und visuelle Ausdrucksformen des Widerstands im Alltag in sich wandelnden Kulturlandschaften lesen lassen.
Förderung & ZUSAMMENARBEIT Dieser Workshop findet statt im Rahmen von REFLEKT – ein Residency-Programm, organisiert von den Goethe-Instituten in Indonesien, in Malaysia und auf den Philippinen gemeinsam mit SAVVY Contemporary, das sich an Künstler:innen und Kulturschaffende aus Indonesien, Malaysia, den Philippinen und Timor-Leste richtet.