Kalamkari as studio practice

Die Künstlerin Lavanya Mani, die auch an unserer Ausstellung INDIGO WAVES AND OTHER STORIES teilnimmt, gibt in einem eintägigen Workshop eine Einführung in das traditionelle indische Verfahren der Stoffmalerei von Hand. Dabei adaptiert sie das traditionelle indische Verfahren des Handzeichnens, Druckens und Beizfärbens namens Kalamkari, das auch als Chintz bekannt ist. Anhand von Beispielen ihrer Arbeit wird sie die Teilnehmenden in die Geschichte des Chintz und dessen zentrale Rolle im Handel und in der Kolonialisierung über den Indischen Ozean einführen sowie den mehrstufigen Prozesses demonstrieren und erörtern, wie Kalamkari historisch hergestellt wird und wie der Prozess an eine heutige Atelierpraxis angepasst werden kann.

Lavanya wird die Teilnehmenden in die Techniken zur Vorbereitung des Stoffes einführen, damit dieser für die Farben aufnahmefähig ist,  was mit der Auswahl des Stoffes, der Reinigung und der Vorbehandlung mit Beizmitteln beginnt. Jede:r Teilnehmende wird mit fermentiertem Eisenoxidbeizmittel auf Baumwollstoff zeichnen, was der erste Prozess in der langen und aufwendigen Technik des Kalamkari ist. Anschließend werdet ihr den Stoff bearbeiten und könnt ihn am Ende des Workshops mit nach Hause nehmen.

LAVANYA MANI absolvierte einen BFA und MFA in Malerei an der Fakultät für Bildende Künste der M.S.U. in Baroda. Ihre vielschichtigen Werke sind eine Collage aus den Gedanken und Ideen der Künstlerin, die sie durch eine Kombination verschiedener Medien zum Ausdruck bringt, vor allem durch verschiedene Textilien, die färbt, bedruckt oder anderweitig bearbeitet. Die traditionellen Textilhandwerke wie Kalamkari, auf die sie sich bezieht, und ihre gedämpfte Farbpalette vermitteln den Betrachtenden ein Gefühl von Nostalgie, wobei die ikonischen Bilder, die sie verwendet, auf sehr aktuelle Themen anspielen.