By other tongues, by the lips of foreigners I will speak to this people*

In der Praxis von Jean-Ulrick Désert gibt es keine einfache Unterscheidung zwischen Anfängen, Abschlüssen, Aufbrüchen und Ankünften. Vielmehr finden sich komplexe Bewegungsbahnen, die durch konzeptionelle Gefüge kultureller Signifikanten führen, sowie scharfe Beobachtungen emotionaler Belastungen im banalen Alltag und spirituelle Einblicke in die Sphären des Mythischen und des Göttlichen. All dies mit Leichtigkeit, Humor und Aufrichtigkeit. Wir sind dankbar, eine Reihe künstlerischer Praktiken von Jean-Ulrick Désert zu beherbergen und zu tragen. Der Künstler begreift die Erfahrungen in der Diaspora als eine Kraft begreift und nutzt, die es ermöglicht, festen Kategorien zu entfliehen und sich den einschränkenden Fallen zu entziehen, die von außen auferlegte Identitäten bedeuten können. 

Wir laden Euch herzlich ein, an der Abschlussveranstaltung im Licht und Schatten der Ausstellung AUFFÄLLIGE UNSICHTBARKEIT teilzunehmen – ein Moment auch der Er/Öffnung, ein Ausgangspunkt, an dem wir angekommen sind, um das Gespräch fortzusetzen. Kommt zu einem Gespräch von Jean-Ulrick Désert mit Edna Bonhomme, Bonaventure Soh Bejeng Ndikung und Renan Laru-an und feiert mit uns die Fülle dieses künstlerischen Werks.

JEAN-ULRICK DÉSERT ist ein in Port-au-Prince/Haiti geborener Künstler, der heute in Berlin/ Deutschland lebt und arbeitet. Seine Arbeiten variieren in ihrer Form: öffentliche Plakate, Aktionen, Gemälde, ortsspezifische Skulpturen, Video- und Kunstobjekte. Sie gehen aus einer Tradition konzeptioneller Arbeit hervor, die sich mit sozialen und kulturellen Praktiken beschäftigt.

Bekannt für seine provokanten wie poetischen Projekte, stellte er bereits in zahlreichen Institutionen wie dem Brooklyn Museum, dem Contemporary Arts Museum of Houston, der Grey Art Gallery NYU/Studio Museum of Harlem, dem Walker Art Center in den USA, der Cité Internationale des Arts in Frankreich, der Neuen Gesellschaft für Bildende Kunst in Deutschland sowie in Galerien und öffentlichen Einrichtungen in Amsterdam, Rotterdam, Gent und Brüssel aus. Er erhielt Auszeichnungen und öffentliche Aufträge durch den Lower Manhattan Cultural Council (USA), die Villa Waldberta-München, die Kulturstiftung der Länder (Deutschland) und der Cité des Arts (Frankreich). Seine Abschlüsse erhielt er an der Cooper Union und der Columbia University und war Gastdozent und Kritiker an Universitäten in den Vereinigten Staaten (Princeton, Yale, Columbia), Deutschland (Humboldt Universität zu Berlin) und Frankreich (École supérieure des Beaux-Arts, Paris). Darüber hinaus berät und unterrichtet er am Trans Art Institute (New York). Désert gründete sein Berliner Studio im Jahr 2002. Jean-Ulrick Désert war der für den Haitianischen Pavillon ausgewählte Künstler bei der 58. Venedig-Biennale, Italien.