Dis-othering als Eine methode
ist ein Projekt im Rahmen von DIS-OTHERING: BEYOND AFROPOLITAN AND OTHER LABELS – einer Kooperation zwischen BOZAR–Centre for Fine Arts (Brüssel), Kulturen in Bewegung (Wien) und SAVVY Contemporary (Berlin) zur notwendigen Dekonstruktion von Praktiken des ‘Othering’ in europäischen Kulturinstitutionen. Es besteht aus einer Ausstellung, Symposien, einem Festival, Vorträgen und Performances, einem Residenzprogramm, einer Mapping-Forschung und einer Website, die sich 2018 und 2019 in Berlin, Brüssel, Wien und Warschau stattfinden. Diese unterschiedlichen Formate verbinden Künstler*innen, Gemeinschaften, Denker*innen und Menschen aus allen Lebensbereichen, um zeitgenössische Prozesse und Technologien von "Dis-Othering" zu beleuchten.
Invocations 14.09.2018 15:00–23:30
Mit Salwa Aleryani, Heba Y. Amin, Rossella Biscotti, Michele Ciacciofera, Andrea Cusumano, Hamid Dabashi, Anna Binta Diallo, Discoteca Flaming Star, Drummers of Joy (feat. Ekow Alabi, Kofi Asamoah, Akinola Famson, Eric Sunday Owusu), Dimitri Fagbohoun, Nacira Guénif-Souilamas, Helon Habila, Hector Thami Manekehla, Night (feat. Jason Kunwar, Niraj Shakya, Sudhir Acharya, Shiva Kumar Khatri, Simma Rai), Wayne Modest, Musa Okwonga, Daniela Ortiz, Protektorama [5.0 - 5.4.7 ], Sandra Schäfer, Tito Valery und Jelena Vesić
Schedule
15:00 | Guided Tour through the exhibition with the curators |
16:00 | Antonia Alampi and Bonaventure Soh Bejeng Ndikung Introduction |
16:10 | Tea or Coffee? Talks with artists: Salwa Aleryani, Heba Y. Amin, Michele Ciacciofera, Anna Binta Diallo, Dimitri Fagbohoun, Daniela Ortiz, Sandra Schäfer and TIto Valery TALK |
16:50 | Night MUsical interlude |
17:05 | Andrea Cusumano Talk |
17:35 | The Art of Being Other Musa Okwonga Talk |
18:05 | We don’t need to be ‘given a voice to’... Jelena Vesić Talk |
Break | |
18:45 | Drummers Of Joy MUsical interlude |
19:00 | Wayne Modest Talk |
19:30 | Representation and Migration in Contemporary African Fiction Helon Habila Talk |
20:00 | Vampire Thrillogy Discoteca Flaming Star Performance |
Break | |
20:45 | Drummers Of Joy MUsical interlude |
21:00 | The West and the Rest In Peace Hamid Dabashi Keynote |
21:50 | My Body Is My Politics Hector Thami Manekehla Performance |
22:20 | Drummers Of Joy MUsical interlude |
22:30 | Part and Parcel: Attending to Otherness from Within Nacira Guénif Keynote |
23:20 | Night MUsical interlude |
23:30 | Identitecture narrated by Protektorama [5.4.7 ] Performative Lecture |
Wir laden Dich herzlich zu den Invocations des Projekts DIS-OTHERING: BEYOND AFROPOLITAN AND OTHER LABELS ein.
Das Berliner Kapitel des Projekts DIS–OTHERING AS A METHOD: LEH ZO, A ME KE NDE ZA (wörtlich übersetzt von Ngemba als "Behalte das Deine und ich behalte das Meine") ist als eine Reihe von Diskursen, Performances und einer Ausstellungen angelegt, die als Plattformen dienen, durch welche zeitgenössische Prozesse und Technologien des "Othering" reflektiert werden können. Es geht nicht um das "Andere" – das ist nur das Produkt. Das Projekt ist eine Überlegung über die amöbischen und verwandelten Methoden, die von Institutionen und Gesellschaften im Allgemeinen angewandt werden, um "Andersheit" in unserer Gegenwart zu konstruieren und zu kultivieren. Es geht um die Kommodifizierung und die Kooptierung des 'Anderen' und die verstärkten Akte des "Othering".
Die Ausstellung des Projekts GEOGRAPHIES OF IMAGINATION setzt sich mit Konfabulationen auseinander, um Verbindungen zwischen den vielfältigen und widersprüchlichen Möglichkeiten von Imagination zu schaffen. Diese werden eingesetzt, um Andersartigkeit sowie die Rolle von Geographie als Machtmittel zu konstruieren. Inwiefern befindet sich Macht im Zentrum der Prozesse von "Othering"? Wie sind diese Prozesse verbunden mit Formen der Zugehörigkeit, die wiederum an Vorstellungen von Territorialität und Eigentum geknüpft sind? Der Andere, schreibt Ta-Nehisi Coates, existiert jenseits der Grenze der grossen "Zugehörigkeit"––etwas, das dazu beitrug, ein Gefühl der Angst zu erzeugen. Dies ermöglichte es weissen, patriarchalen Rassist*innen der extremen Rechten, bei den jüngsten Wahlen wieder verstärkt politisch zum Vorschein kommen, in den USA ebenso wie in zahlreichen europäischen Ländern.
GEOGRAPHIES OF IMAGINATION ist eine Ausstellung, eine Recherche, eine kartographische Zeitachse und vor allem als ein Raum, in dem Künstler*innen zusammenkommen, um ––durch sehr unterschiedliche Positionen–– mögliche Formeln zu einer Kernfrage zu entwickeln, die bell hooks stellte und die wir wieder und wieder stellen wollen: Wie können wir ––als Menschheit verstanden–– ein Zugehörigkeitsgefühl finden, das uns ermutigt und uns dazu bringt, "alle Bedingungen der Welt zu umklammern," auch jenseits der menschlichen Spezies und auf der Erde als Ganzes?
In diesem politischen Moment, der sich ––wieder einmal–– durch das Verlangen definiert, einen "Anderen" und einen Feind als Ursache für das eigene Elend von der Mikro- bis zur Makroskala zu identifizieren, laden wir Sie zum Nachdenken über die notwendige Dekonstruktion der aktuell grassierenden Praktiken des "Othering" ein.
FÖRDERUNG Das Projekt wird teilfinanziert durch das Creative Europe Programme der Europäischen Union. Der Beitrag von Tanja Muravskaja wird freundlicherweise durch das Goethe–Institut unterstützt. Hamid Dabashis Teilnahme wird durch die großzügige Unterstützung des Centre for Anthropological Research on Museums and Heritage (CARMAH) ermöglicht.
Zitat im Visual From Cherríe Moraga in „La Güera"